Die chemischen Bestandteile vom Baltischen Bernsteins wurden noch nicht ganz erklärt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass Bernstein sich nicht vollständig in keinen, der bekannten Lösungsmitteln auflösen lässt. Doch gerade das Auflösen der Verbindungen ist in der Regel der erste notwendige Schritt vor der weiteren Analyse. Alle bekannten chemischen Analysen basieren nur auf dem bernsteilteil, der sich auflösen lässt. Zu einem kleinen Teil ist Bernstein in Ethylalkohol (bis25%), Terpentin (17 - 25%), Benzol (21%), Pyridin (25%), Diethylether (18 - 23%) löslich. Wir wissen, dass die Bernsteinmasse Hauptsächlich aus Harzsäuren polymeren besteht. Ein Polymer ist eine Kette von miteinander verbundenen (Monomeren) und zwei alternativen Modellen von solchen Ketten die von Rottlander, Gouch und Mills vorgeschlagen wurden. Bernsteinsäure ist ein kleiner aber großer Teil der Bernsteinmasse (3-8%). Alle bekannten fossilen Harze lassen sich in Succinite mit 3 bis 8 % Bernsteinsäure und Retinite mit 0 bis 3 % unterteilen. Die Succinite sind in der Regel alle Arten von Baltischen Bernstein, d.h. außerhalb "unseren", auch Bernstein aus Sambia, Bitterfeld, Dänemark und der Ukraine. Zu den Retiniten gehören fast alle anderen fossilen Harze, einschließlich der libanesische, kanadische und der dominikanische Bernstein. Ob ein Bernstein, ein Succinit oder ein Retinit ist, kann man mithilfe einer Analyse der Spektren von pulverförmigen und komprimierten Proben von Bernstein. Wenn bei der Lichtwellenlänge 8,3 mm ein charakteristischer arm auftritt dann ist es ein Succinit. Dieses Merkmal unterscheidet den Baltischen Bernstein von anderen. Das erlaubte u.a. die archäologischen Funde von Bernstein zu identifizieren, damit konnte man die Geschichte des Bernsteinhandels durch den Menschen seit der Antike rekonstruieren. In der antiken Literatur, wurde der Name Bernstein für den Baltischen Bernstein vorbehalten, während andere Arten fossiler Harz genannt wurden. Zusammenfassend scheint es, dass in einen bestimmten Gebiet in der gleichen Zeit, verschiedene Baumarten Harze produziert haben, die zu Bernstein geworden sind. Jedoch im Falle des Baltischen Bernsteins, wurde eine riesige Menge an Harz von der geheimnisvollen Pinus succinifera abgeleitet – um was auch immer, es sich in der Zukunft erwiesen wurde.